Urlaub mit Bus & Bahn? Ja, aber …

 

Manchmal geht alles schief und der lange anvisierte Urlaub scheint sich in letzter Minute in Luft aufzulösen. Zum Beispiel, wenn man mit dem Auto anreisen will und dieses plötzlich den Geist aufgibt. Wir haben es alternativ mit dem Bus probiert und dabei sehr gemischte Erfahrungen gemacht.

Man ist immer nur bedingt autark

Ein Wohnmobil ist Urlaubsfreiheit schlechthin. Man fährt hin, wo es am schönsten ist, schläft mitten in der Natur und frühstückt mit Blick auf das Meer, die Wälder, die Berge. Schließlich ist man autark. Man hat seine Ferienwohnung dabei und alles an Bord was man zum Leben braucht. Das klingt natürlich verlockend. Aber auch diese Freiheit ist nur relativ und das autarke Leben funktioniert nur, bis die Toilette voll ist und der Wassertank nicht mehr für die nächste Dusche reicht. 

Reisefreiheit in Zeiten von Corona

Im Corona-Jahr 2020 ist der lang ersehnte Sommerurlaub für die Meisten zum faulen Kompromiss geworden. Flugreisen fielen weitgehend flach und wer eine Pauschalreise buchte, wusste nie, ob die tatsächlich stattfinden würde oder ob er am Ende auf einem Gutschein sitzenblieb. Außerdem machten tausend Regeln den Urlaub nicht wirklich zu einem Vergnügen. Da war man mit einem Wohnmobil schon besser dran und konnte so manches Verbot elegant umgehen.

Frankreich hinter der Maske, oder auch nicht

Eigentlich hatten wir die Pläne für unsere Tour quer durch Frankreich bereits aufgegeben. Das Land steckte noch voll in der Corona-Krise und war bis Mitte Juni 2020 nach außen voll abgeriegelt. Doch dann seh alles plötzlich ganz anders aus. Quasi über Nacht wurden alle Grenzen wieder geöffnet und selbst als Tourist durfte man wieder ungehindert in das Land einreisen. Was wir dann auch taten und interessante Unterschiede feststellten.

Corona: Reisefreiheit in einer Zeit der Verbote

Es sind schon schräge Zeiten, in die wir jetzt geraten sind. Mobilität war bisher das ganz selbstverständliche Recht einer freien Gesellschaft. Plötzlich gibt es tausend Regeln und keiner weiß eigentlich wirklich, was gerade erlaubt ist und was nicht, was heute noch gilt und was morgen schon völlig anders ist. Doch Freiheit ist nicht etwas, was einem einfach gegeben wird. Auch Reisefreiheit muss man sich manchmal erkämpfen. Und manchmal muss man sie sich einfach nehmen. Hier mein persönliches Meinungsbild (Stand Anfang Mai 2020):

Tourismus: Zu viele Menschen sind einfach nervig

Bei vielen Menschen frage ich mich, weshalb sie eigentlich verreisen. Sie fahren ans Meer, mieten sich eine Ferienwohnung und machen zwei Wochen lang genau dasselbe, was sie zu Hause auch tun würden: Einkaufen, kochen und essen. Zwischendurch zeigen sie sich und flanieren die Strandpromenade entlang. Oder sie liegen stundenlang in der Sonne, um die Bräune zu ergattern, die man im Büro nur schlecht bekommt. Am Ende war es dann ein toller Urlaub und man erzählt stolz davon, an der See gewesen zu sein.

Digitale Nomaden: Wenn Arbeit und Urlaub verwischen

Digitalisierung ist das Stichwort der Zeit. Für die Einen ist es das Schreckenswort schlechthin. Schreibtischtäter befürchten, dass der Computer schon bald genügend künstliche Intelligenz verfügt, um den Sachbearbeiter komplett zu ersetzen. Fabrikarbeiter sehen die blinkende Roboter, die immer mehr Jobs übernehmen, für die früher menschliches Geschick gefragt war. Aber es gibt auch Leute, denen beschert die neue digitale Welt weitaus mehr Vor- als Nachteile.

Hörbücher: Die Reisezeit intelligent nutzen
 

Wer mit dem Reisemobil, dem Wohnwagen oder einfach nur dem eigenen Auto auf Reisen geht, verbringt viele Stunden auf der Autobahn. Stunden, die sich hinziehen können, während der Tacho langsam die Kilometer zählt. Zeit, die man einfach braucht, um sein Reiseziel zu erreichen. Irgendwann wird das langweilig und man will nur noch ankommen. Nachdem man zum zehnten Mal dieselben Nachrichten gehört und stundenlang von Musik berieselt wurde, ist selbst das Radio keine Abwechslung mehr. Und die Lieblingssongs aus dem Smartphone oder vom USB-Stick kann man auch nicht mehr hören. Ich habe für solche Situationen das Hörbuch entdeckt.

Parken: Wohnmobile sind zunehmend unerwünscht

Eigentlich ist die Sache ziemlich einfach. Ein Fahrzeug kann man auf jeder öffentlichen Straße fahren. Und man kann es überall parken, wo das nicht ausdrücklich verboten ist. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn es sich bei dem Fahrzeug um ein Wohnmobil handelt. Fahrzeuge mit Kühlschrank, Dusche und Bett sind nämlich nicht überall gerne gesehen. 

Caravan-Urlaub am Strand – einmal und nie wieder!

Das Meer scheint eine gewaltige Anziehungskraft auszuüben. Urlaub, Sonne, Strand sind daher für viele Mitteleuropäer Begriffe, die einfach zusammen gehören. Es gibt daher Caravaner (aber auch Wohnmobil-Fahrer), die verbringen einen ganzen Urlaub auf ein und dem selbem Campingplatz, gehen schwimmen, essen, ruhen sich aus und kommen mit besten Urlaubserinnerungen zurück. Das Ganze wird dann schon im Januar fest gebucht, denn man will schließlich in der ersten Reihe wohnen und einen Standplatz ganz vorne am Wasser haben. Jeder soll auf seine Weise glücklich werden. Aber mein Ding ist das nicht und ich sage auch, warum:

Caravaning: Die Freiheit, sich jederzeit anders zu entscheiden

Wer mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil auf reisen geht, hat einen ganz entscheidenden Vorteil. Er muss sich nicht schon Monate im voraus festlegen, wohin es im nächsten Urlaub gehen soll. Er muss keine Ferienwohnung buchen, um bei der Anreise festzustellen, dass für die nächsten zwei Wochen Regen angesagt ist. Er kann sich in letzter Minute entscheiden, doch nicht nach Skandinavien, sondern lieber in die Toskana zu fahren. Und er kann ganz spontan ins Grüne fahren, weil der Frühling da ist, die Sonne scheint und alles auf ein tolles Wochenende hindeutet. Umso erstaunter bin ich immer wieder, dass Viele diese Vorteile überhaupt nicht nutzen.

Vignettenpflicht: Zurück in die Kleinstaaterei

Reisen im Mittelalter war nicht nur anstrengend Es war auch gefährlich. Man musste nicht nur mit Räubern rechnen, die am Wegesrand lauterten, um eine Kutsche auszurauben. Auch an jedem Stadttor war eine Mautgebühr angesagt. Von den zahlreichen Grenzen ganz zu schweigen. Im Vergleich dazu war Reisen in den Siebzigern und Achtzigern geradezu easy. Nun gut in Frankreich und Österreich gab es ein paar Autobahnen, die alle paar Kilometer Klimpergeld verlangten. Aber die Frage „Haben Sie etwas zu verzollen?“ war eher rhetorischer Natur, denn die Schlange vor dem Schlagbaum war viel zu lange, um sich wegen ein paar Flaschen oder Zigaretten aufzuhalten.

Heiligendamm: Urlaub zwischen Ruinen

Es ist ein Ort, an dem es irgendwie noch immer so aussieht wie kurz nach der Wende. Ein Badeort an der Ostsee. Noch dazu einer der ganz berühmten mit einer Jahrhunderte alten Geschichte. Genauer gesagt der älteste Badeort Europas. Er wurde 1793 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz errichtet, der sich dafür die damals schon bestehenden südenglischen Seebäder zum Vorbild nahm. Mehrere mecklenburgische Baumeister machten draus zwischen 1793 und 1870 ein klassizistisch geprägtes Gesamtkunstwerk aus Logier-, Bade- und Gesellschaftshäusern. Dies brachte dem Ort später den Beinamen „Weiße Stadt am Meer“ ein – und seinen Ruf als schönstes Seebad Deutschlands.

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