Hörbücher: Die Reisezeit intelligent nutzen
Wer mit dem Reisemobil, dem Wohnwagen oder einfach nur dem eigenen Auto auf Reisen geht, verbringt viele Stunden auf der Autobahn. Stunden, die sich hinziehen können, während der Tacho langsam die Kilometer zählt. Zeit, die man einfach braucht, um sein Reiseziel zu erreichen. Irgendwann wird das langweilig und man will nur noch ankommen. Nachdem man zum zehnten Mal dieselben Nachrichten gehört und stundenlang von Musik berieselt wurde, ist selbst das Radio keine Abwechslung mehr. Und die Lieblingssongs aus dem Smartphone oder vom USB-Stick kann man auch nicht mehr hören. Ich habe für solche Situationen das Hörbuch entdeckt.
Schon früher, als ich viel beruflich unterwegs war und ganze Tage auf der Piste verbrachte, ging mir irgendwann jedes Radioprogramm auf den Geist. Selbst Wortsendungen waren nur noch nervig. Bis ich auf die Idee kam, diese eigentlich verlorene Zeit besser zu nutzen und etwas zu tun, wofür in meinem ausgefüllten Leben eigentlich immer zu wenige Platz war.
Eigentlich bin ich eine Leseratte und habe schon immer jedes freie Zeitfenster dazu genutzt, um interessante Artikel zu lesen und neues Wissen in mich aufzunehmen. Doch Bücher kamen dabei immer seltener vor. Denn Bücher brauchen Zeit. Viel Zeit. Tagsüber hatte ich die einfach nicht, abends fehlte mir die Muße und vor dem Zubettgehen war ich dafür schon zu müde.
Bis mir die Idee mit den Hörbüchern kam. Anfangs habe ich mir zahlreiche kostenlosen Bücher aus dem Web heruntergeladen. Später habe ich mir immer mehr Bücher als Hörbücher gekauft. Am Ende landete ich bei Audible, dem Hörbuch-Abonnement von Amazon.
Anfangs kopierte ich mir die Bücher im MP3-Format auf eine CD. Doch CD-Player gibt es irgendwann kaum noch im Auto. Also schwenkte ich auf den USB-Stick als Datenträger um. Der hatte den Vorteil, dass ich ein Buch im Auto anfangen konnte, um es dann abends im Hotel mit dem Notebook oder Tablet zu Ende zu hören. Eine weitere Alternative ist es, die Bücher auf dem Smartphone zu speichern, um dieses dann unterwegs per Bluetooth mit dem Autoradio zu koppeln.
Mittlerweile bin ich schon ein paar Jahre älter und geschäftliche Autofahrten sind zur Ausnahme geworden. Aber mit zunehmendem Alter nehme ich mir immer mehr Zeit für mich selbst. Freizeit, die ich nutze, um Europa zu bereisen und die schönsten Flecken dieser Welt zu besuchen. Auch nach einem langen Leben bleibt noch viel, was ich noch nie gesehen habe und damit unzählige Reiseziele, die noch in der Planung sind.
Lange Zeit – als ich noch Familie hatte – bin ich mit dem Wohnwagen in Urlaub gefahren. Heute ist es das Reisemobil und ich verzichte nie darauf, mir zwei, drei Hörbücher mitzunehmen, die ich dann unterwegs hören kann. Damit fühlen sich auch lange Strecken plötzlich viel kürzer an, auch wenn sie natürlich nicht wirklich geschrumpft sind. Die Zeit vergeht, ohne dass es einem bewusst wird. Man gleitet seinem Ziel entgegen und ist dabei in Gedanken in der Welt, in der man vom jeweiligen Buchautor entführt wird.
Eine weitere Alternative sind Hörspiele, die man sich von den Mediatheken der öffentlich rechtlichen Rundfunksender herunterladen kann. Das ist wie Fernsehen ohne Bild und viel interessanter als stundenlang Musik zu hören. Außerdem bin ich Mitglied bei den Krautreportern (krautreporter.de). Auf deren Website kann man sich eine ganze Menge an Reportagen vorlesen lassen und herunterladen. Artikel, die mir sonst meist zu ausführlich waren und für die ich nur selten die Zeit fand. Allerdings muss man bei den Krautreportern Mitglied sein. Aber für unabhängigen Journalismus gebe ich gerne das Geld aus, das ich früher den Verlagen gegeben habe.
