Ein Camper ist noch lange kein Wohnmobil

Ehrlich gesagt, manchmal beneide ich sie, die kompakten Camper. Immer dann, wenn ich in einer Stadt unterwegs bin und verzweifelt einen Parkplatz für mein sieben Meter langes Wohnmobil suche. So ein Bully braucht nicht viel mehr Platz als ein ganz normales Auto und hat doch alles an Bord, was man zum Camping braucht. Zum Camping ja, aber zum Wohnen eben nicht und genau das ist der große Unterschied.

Die Camper-Zukunft wird nie elektrisch sein

Die Zukunft ist elektrisch, so kann man es in allen Blättern lesen und es wird von Schadstoffen, Feinstaub und CO2 geredet. Dahinter steckt viel Ideologie und wenig Sachverstand. Viel politischer Wille und wenig Akzeptanz unter denen, die davon betroffen sind. Doch was wird das für Caravaner und Wohnmobil-Fahrer bedeuten? Wird die mobile Freizeit noch das sein, was sie heute ist?

Grundsatzfrage: Caravan oder Wohnwagen?

Mein Camping-Abenteuer begann mit einem Campingbus. Es war ein gebrauchter Bully, den ich mithilfe eines Ausbausatzes wohnlich hergerichtet hatte. Die Idee erschien mir ideal: Ein Auto, mit dem man ganz normal auf der Straße fahren kann und das gleichzeitig ein ideales Fahrzeug für den Wochenend-Trip oder cen Camping-Urlaub abgibt. Doch schon die erste große Fahrt sollte meine Sichtweise verändern.

Reisemobile: Plädoyer für den Kasten

Es gibt eine Erkenntnis, die jeder Camper kennt, der schon ein paar Jahre auf eigene Faust unterwegs ist. Ganz gleich, ob es sich um einen Wohnwagen oder ein Reisemobil handelt, das Prinzip ist immer gleich: Schöner wohnen heißt vor allem viel Platz haben. Angenehmer Reisen hingegen verlangt ein möglichst kompaktes Fahrzeug, das sich entspannter manövrieren lässt und den Fahrer nicht so schnell in Situationen bringt, die ihm Schweißperlen auf die Stirn treiben.

Größte hängt also nicht nur davon ab, was man sich leisten kann. Es ist auch eine Sache der ganz persönlichen Abwägung zwischen Vor- und Nachteilen. Ja, man kann sagen, es ist geradezu eine Frage der Lebensphilosophie, ob man mit einem Luxusleiner auf Reisen geht, einen wuchtigen SUV mit anhängendem Tandemachser über die Straßen bewegt, einen flotten Kastenwagen mit Wohnausbau bevorzugt oder gar mit einem Camper zufrieden ist.

Caravans: Bigger is better oder was?

Bei Facebook gibt es eine Gruppe, die sich „Club der Tandemachser“ nennt und Wohnwagenfahrer versammelt, die einen richtig großen Caravan ihr eigen nennen. „Because Size matters“ ist der Slogan der Gruppe und man gibt sich betont größen- und selbstbewusst, denn alles unter 8 Metern Aufbaulänge zählt für diese Leute eigentlich nicht.

Nun ist es unbestritten, dass Leute, die mit Kindern auf Tour gehen und auch noch den Hund mitnehmen wollen, dafür auch einen ausreichenden Lebensraum brauchen. Ob das gleich ein Tandemachser sein muss, sei dahingestellt. Angenehm zum Wohnen ist er allemal, denn Größe ist tatsächlich ein ganz entscheidendes Kriterium bei der Wahl des passenden Caravans. Es gibt sogar allein reisende Paare, die sich für so ein Gefährt entscheiden, das man nur mit einem großen SUV oder einem T5 ziehen kann. Jedem das seine und es gibt keinen Grund, hier irgend etwas zu kritisieren.

Aber man darf anderer Meinung sein.

E-Bikes: Endlich wird es interessant

Richtige Radsportler haben ja nur ein spöttisches Lächeln übrig, wenn sie von einem E-Bike überholt werden. Radfahren hat für sie eben etwas mit Sport zu tun, mit Ausdauer, mit hauchdünnen oder ballondicken Rädern und mit grellbunten Outfits. Doch je mehr das Fahrrad zum Mainstream wird, desto mehr ändert sich die Denke. Auch was die Unterstützung der eigenen Muskelkraft durch gespeicherte elektrische Energie angeht.

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