Hier ist der ideale Ort, um sich einen Winter lang einzumieten und in aller Ruhe ein Buch zu schreiben. Das waren zumindest meine spontanen Gedanken, als ich zum ersten Mal durch den winzigen Ort Spiekeroog auf der gleichnamigen Insel spazierte. Eine Insel, auf der sich alles, aber auch wirklich alles um Tourismus dreht.
Wer ein Land wirklich kennenlernen will, muss mobil sein und sich möglichst unabhängig bewegen können. Nur so kann man sich auch außerhalb der ausgetretenen Touristenpfade bewegen und der Urlaub wird zur Entdeckungsreise. Das wurde mir erstmals in Irland so richtig bewusst. Ein Land, an dem man sich einfach nicht satt sehen kann und das immer wieder dazu auffordert, sich mitten in einer Natur zu bewegen, die von Wind und Regen geprägt wurde.
Wer die Bretagne besucht, sollte sich die Côte de Granit Rose an der Nordküste nicht entgehen lassen. Hier gibt es nicht nur malerische Badebuchten und mehrere Seebäder. Es gibt auch eine lohnende kleine Wanderung, auf der schnell deutlich wird, woher die ihren Rosa Granitküste ihren Namen hat: der berühmte alte Zöllnerpfad. Der interessanteste Abschnitt des Sentier des Douaniers führt vom Plage de Trestraou im Strandbad Perres Guirec entlang der felsigen Küste bis zum Plage Saint-Guitrec von Ploumanac'h.
Wanderwege, wie man sie in Deutschland in jedem Wald kennt, sind in Irland alles andere als selbstverständlich. Das liegt vielleicht daran, dass die ganze Insel mit einem Gitter an Naturstein-Mauern durchzogen ist, die fein säuberlich markieren, wo das Land des einen Bauern aufhört und das des anderen anfängt. Auch legen die Iren offensichtlich großen Wert darauf, dass sich kein Fremder auf ihren Grundbesitz wagt, was an unzähligen „Private – no trespassing“ Schildern zu erkennen ist.