Jedes Jahr dieselbe Urlaubsfrage: Berge oder Meer. Wandern und Natur oder doch lieber Wasser, Wind und Wellen. Im Sommer 2020 sind wir eher per Zufall auf eine Variante gestoßen, die beides miteinander verbindet. Gerade mit dem Wohnmobil ist man ja flexibel. Aber auch mit dem Caravan ist dieser Urlaub in zwei Etappen ein Kompromiss, der sich nicht als solcher anfühlt. Die Rede ist von der Kombination Mittelmeer und Pyrenäen.
Es war 1815 als Napoléon I von Elba das Mittelmeer überquerte und am Golfe-Juan bei Antibes französischen Boden betrat. In einem siebentägigen Gewaltmarsch legten seine Truppen eine Strecke von insgesamt 335 km zurück. Die Route führte über die Parfümstadt Grasse, Castellane, Sisteron und Gap nach Grenoble. Genau diese Strecke markiert heute auch die N85, die in Erinnerung an das Ereignis den Titel La Route Napoléon trägt. Ein interessantes Thema für eine Wohnmobil-Reise.
Bei Nordirland denkt man noch immer an die IRA, die Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten und die Bombenanschläge in Belfast und Londonderry. Doch das alles ist längst Vergangenheit. Heute ist Nordirland eine aufstrebende Region und ein vielseitiges Reiseziel zwischen Schafen, historischen Orten, breiten Sandstränden und Triple Distilled Whiskey.
Irgendwie sieht es hier nicht nach Frankreich aus. Die grauen Natursteinhäuser mit ihren Schornsteinen an beiden Giebelseiten könnten genauso gut auch in Irland stehen. Oder in England. Und das Dudelsack-Festival in Quimper erinnert irgendwie an Schottland. Die Rede ist von der Bretagne, der Heimat von Asterix und Obelix. Eindrücke einer Wohnmobil-Reise im Sommer 2018.
Sehenswürdigkeiten heißen nicht ohne Grund so. Es sind die Orte, die man einfach gesehen haben muss. Doch meist haben sie einen Nachteil. Man ist nicht der Einzige, der sie sehen will. Und das kann ganz schön ernüchternd sein. Zum Beispiel der Mont Saint-Michel im Westen Frankreichs. Genauer gesagt an der Grenze zwischen der Normandie und der Bretagne. Da sollte man schon ein paar Tricks kennen, um dem ganz großen Frust zu entgehen.
Wer außerhalb der sommerlichen Hauptsaison verreist, genießt eine Reihe entscheidender Vorteile: Die Straßen sind genauso leer wie die Parkplätze. Die Natur ist frei von Gelegenheitswanderern mit falschem Schuhwerk. In den Restaurants gibt es wieder Service. Und an den Sehenswürdigkeiten kann man sehen und fotografieren, ohne sich vordrängeln zu müssen.
Einen Mitwagen nehmen, wo man doch im Wohnmobil unterwegs ist? Macht das Sinn? Auf Korsika durchaus. Besonders der interessante Norden der Insel wird von unzähligen kurvigen Serpentinen bestimmt, die es in sich haben. Selbst so mancher Kleinwagenfahrer bremst hier auf Schritttempo herunter, wenn ihm ein anderes Auto entgegenkommt. Für einen Wohnmobil-Piloten ist das schon eine echte Herausforderung und nicht jeder schafft es, ganz cool zu bleiben, wenn der Abhang nur Zentimeter neben der Straße beginnt.
Eigentlich sollte es eine Sommerreise durch die Bretagne sein. Aber da wir schon viel von den Schlössern an der Loire gehört hatten, nahmen wir uns für die Rückfahrt ein paar zusätzliche Tage und legen einen Zwischenstopp bei Blois ein. Genügen zwei Tage, um die berühmten Loire-Schlösser kennenzulernen? Wir konnten drei davon sehen und hatten eigentlich kein Bedürfnis, länger zu bleiben. Aber das wird natürlich jeder anders sehen.
Der Wild Atlantic Way ist die wohl intensivste Art, Irland kennenzulernen. Die touristische Route der grünen Insel beginnt irgendwo südlich von Dublin und folgt der gesamten Küste, bis die Grenze zu Nordirland erreicht ist. Wer ihn in einem rutsch durchfahren will, sollte sich gut zwei Monate Zeit dafür nehmen. Allen anderen sei vor allem die südliche Runde zwischen Cork und Galway empfohlen.
Genau die stand auf meinem Reiseplan, als ich im Sommer 2017 in Hamburg aus Richtung Südwesten fuhr. Das Navi war programmiert, um mich zunächst in die Bretagne zu bringen, denn ich wollte von Cherbourg aus ins irische Rosslare übersetzen. Es war bei weitem nicht meine erste Reise mit einem Reisemobil. Aber es war meine erste Tour, die mich mit einem für mich völlig neuen Aspekt des unabhängigen Reisens vertraut machen sollte.
Die Spree ist ein Fluss, von dem die meisten nicht viel mehr wissen, als dass er durch Berlin fließt. Doch es ist ein sehr langsamer Fluss. Besonders im Spreewald, eine Autostunde südöstlich von Berlin. Hier zerfasert sich die Spree über eine Strecke von rund 70 km in unzählige Seitenarme fließt durch eine Landschaft, die unendliche Ruhe und Gelassenheit vermittelt.
Über viele Jahrzehnte hinweg war das Elsass ein ständiger Zankapfel zwischen Deutschen und Franzosen. Mal wurden die Kinder in der Schule gezwungen, französisch zu sprechen, mal war Deutsch angesagt. Heute ist das Elsass eine Region, in der man es versteht, französische Lebensart mit deutschen Untertönen zu pflegen.